ASTS
Telemetrieanlage zur Übertragung von gemessenen Zustandsgrößen während des Windenstarts
Zweck
- Unterstützung des Windenfahrers
- Verbesserung der Windenfahrerausbildung
- Fahrtregelung des Windenschlepps
- Verbesserung der Sicherheit
- Erfassung meteorologischer Daten
- Untersuchung des Windenstarts
- Validierung theoretischer Modelle
Messgrößen (Flugzeug)
- Fahrt
- Höhe
- GPS-Position
- Beschleunigung in Längs- und Höhenrichtung
- Ruderwinkel
Messgröße (Winde)
- Seilgeschwindigkeit
- Seilkraft
Forschung
- Einfluss von Schleppgeschwindigkeit, Wölbklappenstellung und Schwerpunktlage auf die Schlepphöhe
- Energiebilanz des Windenschlepps
Meteorologie
- Windprofil über der Höhe
- Temperaturverlauf über der Höhe und Zeit
Zusätzliche Nutzung
- Kartographierung der Thermik in der unmittelbaren Flugplatzumgebung
- Visualisierung des Platzrundenverkehrs
Theoretische Grundlagen
- AK-7 (Modellierung des Windenstarts)
- Entwurf eines Fuzzy-Fahrtregelers für den Windenstart (C. Wurm)
Funkübertragung
- Frequenzbereich: 869 MHz (ISM-Band)
- Sendeleistung: 500 mW
- Antennen: Lambda/4-Antennen
- Reichweite: >2km
Details
Die Antenne, für Flugversuche im Segelflugzeug AK-5b (Akaflieg Karlsruhe, 1996) montiert. Die Sendeeinheit sowie die Druckmesseinrichtungen befinden sich im Instrumentenpilz. Unten rechts am I-Pilz befindet sich ein Stecker für den Anschluss eines Displays zur Kalibrierung der Fahrtmessung und zwei Taster zur Bedienung. Die Antenne kann später unter der Instrumentenpilz-Abdeckung oder am Fahrwerk angebracht werden.
Die Empfängerplatine, in der Winde AFK-3 (Akaflieg Karlsruhe, 1987) montiert. Eine ähnliche Einheit befindet sich als Sender im Flugzeug. Die Empfangseinheit koordiniert den Funkverkehr bei mehreren Flugzeugen und steuert die Anzeigeeinheiten (siehe unten).
Die Empfangsantenne (Kabel rechts) ist auf dem Dach der Winde angebracht.
Für eine ungestörte Übertragung ist nicht nur der direkte Ausbreitungsweg der Funkwellen relevant. Auch Hinderniss in einem ellipsoiden Bereich um die Sichtlinie (Fresnelzone) führen zu Verlusten.
Die nebenstehende Grafik zeigt den relativen Verlust an Sendeleistung, der durch den Erdboden hervorgerufen wird, in Abhängigkeit von der Höhe der beiden Antennen.
Die Leuchtdiodenzeile auf der rechten Seite befindet sich im Blickfeld des Windenfahrers und stellt die Abweichung der Schleppgeschwindigkeit von der Sollgeschwindigkeit dar. Die alphanumerische Anzeige links gibt weiterführende Informationen, beispielsweise den erkannten Flugzeugtyp und die momentane Höhe. Außerdem kann hier die Sollfahrt manuell verändert sowie weitere Einstellungen vorgenommen werden.
Es handelt sich um einen Fuzzy-Regler, also um ein wissensbasiertes System. Die Bezeichnungen werden anhand einer Zugehörigkeitsfunktion aus den Messgrößen abgeleitet (siehe unten). Mehrere Regeln können gleichzeitig zutreffen.