Als Besonderheit kann innerhalb einer Akaflieg das ingenieurmäßige Fliegen vermittelt werden: Hierzu gehören das systematische Erfliegen von Flugleistungen und -eigenschaften sowie vielfältige Sondermessprojekte. Während des dreiwöchigen Sommertreffens der Idaflieg werden diese Fertigkeiten vermittelt und angewandt.
Zusätzlich arbeitet die Akaflieg seit langer Zeit regelmäßig mit dem Institut für Meteorologie und Klimaforschung der Universität Karlsruhe im Rahmen von Messprojekten (zum Beispiel: Vertikator, Flugmessexkursion) zusammen.
Idaflieg Sommertreffen
AK-5 mit Schleppsonde und Kiel- schem Rohr zur Fahrtkalibrierung. | Flügelhandschuh mit Nachlaufrechen. |
Jedes Jahr treffen sich im August die neun in der Interessengemeinschaft Deutscher Akademischer Fliegergruppen (idaflieg) zusammengeschlossenen Akafliegs in Aalen-Elchingen zum idaflieg-Sommertreffen.
Dort führen sie die Flugerprobung ihrer Prototypen durch, untersuchen Flugeigenschaften („zachern“), unternehmen Sondermessprojekte, vermessen Flugleistungen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Für den Piloten eröffnet sich eine neue Welt des Fliegens, wenn er erlernt analytisch und ingenieurmäßig das Verhalten von Segelflugzeugen zu untersuchen. Im Rahmen von Sondermessprojekten (siehe Bild) werden in dieser Zeit intensiv aerodynamische Untersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse dann beim idaflieg-Wintertreffen der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Beim Sommertreffen 2002 wurden im Rahmen des Forschungsvorhabens „Optimierung AK-5“ Flugeigenschaftsprotokolle erflogen und wurde die Strömung um die Winglets im Flugversuch untersucht.
Beim Sommertreffen 2003 startete die AK-8 zu den ersten Flügen im Rahmen ihrer Flugerprobung.
Beim Sommertreffen 2005 stand einerseits die Ausbildung neuer Piloten auf dem Programm, andererseits war ein Sondermessprojekt geplant.
VERTIKATOR – „Vertikaler Austausch und Orographie“
Die Akaflieg Karlsruhe unterstützt das Institut für Meteorologie und Klimaforschung (Universität / Forschungszentrum Karlsruhe) bei Flugmessungen
Im Rahmen der vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung koordinierten Messkampagne VERTIKATOR-Schwarzwald, erhob die Akaflieg mit dem Kombimessgerät für Kleinflugzeuge (siehe Bild) Daten über Temperatur, Feuchte und Wind. Als Träger für die Messanlage stellte der FSV 1910 Karlsruhe seine RF5 zur Verfügung. „Den Karlsruhern“ sei an dieser Stelle nochmals ganz herzlich gedankt.
Detaillierte Informationen über VERTIKATOR gibt es auf den offiziellen Seiten unter www.vertikator-afo2000.de. Hier sind auch unter „Kampagnen-Impressionen“ alle Aspekte dieses umfangreichen Forschungsprogramms in Bildform verfügbar.
Nachfolgend einige Impressionen der Motorsegler-Messflüge, die an sieben Intensivmesstagen zwischen dem 31. Mai und dem 26. Juni durchgeführt wurden.
Segelflugzeugcockpit statt Hörsaal
Flugmessexkursion des Institut für Meteorologie und Klimaforschung in Zusammenarbeit mit der Akaflieg
Von der Theorie zur Praxis…
Unter Leitung von Prof. Dr. Christoph Kottmeier führt das Institut für Meteorologie und Klimaforschung (Universität / Forschungszentrum Karlsruhe) in Zusammenarbeit mit der Akaflieg regelmäßig eine Flugmessexkursion durch. Die teilnehmenden Studenten aus dem Hauptstudium können einerseits ihr erworbenes theoretisches Wissen über die Vorgänge in der Atmosphäre mit dem Eindrücken während eines Flugs im Segelflugzeug verknüpfen, andererseits sich mit dem Eigenarten von meteorologischen Messungen im Fluge vertraut machen.
Studenten fliegen Studenten
Die praktische Durchführung der Messflüge übernehmen die Piloten der Akaflieg. Sie installieren einen von ihnen gebaute Messdatenaufnehmer (siehe Bild) am Flügel ihrer DG-500V, sprechen sich mit dem Leiter des Praktikums über die Flugroute ab. Wenn es endlich losgeht, zieht die Schleppmaschine der Akaflieg das Messteam bestehend aus Akaflieger und Meteorologiestudent/in auf etwa 1500m Höhe, von wo aus diese im Gleitflug zum Startplatz Karlsruhe-Forchheim zurückkehren. Eingequetscht zwischen die Kabel der Messanlage müssen die angehenden Meteorologen ihren Flug protokollieren. Die Messdaten Feuchte, Temperatur, Druck, Geschwindigkeit und Position werden währenddessen kontinuierlich von einem modifizierten Streckenflugrechner (VP-9) aufgezeichnet. Eine dreidimensionale Auswertung der Daten findet im Anschluss unter Leitung der Institutsmitarbeiter statt.
Ein Artikel zu diesem Thema findet sich auch auf der Homepage von Prof. Christoph Kottmeier: Studenten der Meteorologie messen mit dem Flugzeug
Einige Bilder aus dem Jahr 2001:
Impressionen der Flugmessexkursion im Herbst 2003:
(mit freundlicher Erlaubnis von Dr. Ulrich Corsmeier)