AK-3

AK-3

Anfang der 70er Jahre kam in der Akaflieg Karlsruhe der Wunsch auf, die Instrumentierung der Flugzeuge zu verbessern. Besonders ein Variometer, das dem damaligen Stand der Technik entsprach, wäre beim Streckenflug sehr hilfreich gewesen. Da aber gute elektronische Varios zu teuer waren, musste sich die Akaflieg die Instrumente selber bauen.

m Sommer 1972 begann man mit den ersten theoretischen Überlegungen für einen Flugdatenrechner. Dabei entstand ein erstes Modell: Der Rechner sollte neben einem elektrischen Variometer einen Sollfahrtgeber, ein Nettovariometer, einen analogen Mittelwertbilder zur Anzeige des mittleren Steigens sowie einen Kommandogeber zum rechtzeitigen Einkurven in ein Aufwindfeld enthalten. Die benötigten mathematischen Operationen konnten unter labormäßigen Bedingungen mit analogen Schaltungen leicht nachvollzogen werden, aber der Einbau in ein kleines, kompaktes Gerät, welches zudem noch stromsparend arbeiten sollte, bereitete erhebliche Probleme.

Bauelemente, die sowohl für geringen Stromverbrauch, kleine Betriebsspannungen und extreme Umweltbedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit) ausgelegt sind, waren zu teuer. Deshalb entschied man sich für den Bau eines elektrischen Variometers mit Sollfahrtgeber bei dem die notwendigen Operationen soweit wie möglich pneumatisch realisiert wurden.

So entstand 1975 die erste Version des AK-3. Es enthielt neben einer akustischen Anzeige auch ein Drehspulinstrument. Als Strömungsmesssonde wurde eine Metalldrahtsonde der Firma Westerboer benutzt. Drehspulinstrumente haben aber den Nachteil, daß das starke Magnetfeld den Kompass beeinflussen kann und die Anzeige vibrations- und beschleunigungsabhängig ist. So wurde bei der zweiten Version eine Linearskala aus 16 Leuchtdioden gewählt.

Durch die Verwendung eines speziellen Farbfilters und Leuchtdioden mit besonders hohem Wirkungsgrad war die Anzeige auch bei den Lichtverhältnissen im Cockpit nach lesbar.

Im Jahre 1978 wurde schließlich die endgültige Version des Sollfahrtvariometers entwickelt. Um den Stromverbrauch weiter zu senken, wurde dabei eine selbst entwickelte Flüssigkristallanzeige verwendet. Zudem kamen zwei selbstentwickelte Strömungsmesssonden zum Einsatz. Weiter besteht beim AK-3 die Möglichkeit, einen elektronischen Endanflugrechner anzuschließen.

Das Variometer AK-3 bewährte sich in der Folgezeit bei zahlreichen Streckenflügen und wurde sogar in einer Kleinserie gefertigt, so dass noch heute hin und wieder Exemplare auf dem Gebrauchtinstrumentemarkt gehandelt werden.