AK-5b

AK-5b

Die AK-5b stellt eine Weiterentwicklung unserer bewährten AK-5 dar.

Entwicklung: 1990 –1996
Baubeginn: Frühjahr 1990

Erstflug: 26.05.1996

Die AK-5b ist als direktes Nachfolgeprojekt der AK-5 konzipiert. Dabei ging es zunächst darum, das durch Konstruktion und Bau der AK-5 gewonnene Wissen an die nächste Akaflieg-Generation weiterzugeben. Zudem sollte der Rumpf in CFK-Bauweise gebaut werden, um auch Erfahrung mit diesem Material zu gewinnen. Auch sollten bei der AK-5b einige Detailverbesserungen im Vergleich zur AK-5 durchgeführt werden. Da besonders die Höhenrudersteuerung der AK-5 durch zu kleine Wege als eher negativ aufgefallen war, wurde eine umfangreiche Überarbeitung der Steuerung durchgeführt. Dabei wurde darauf geachtet, dass der Weg der Knüppelauslenkung des Höhenruders deutlich größer als bei der AK-5 ist. Das Cockpit wurde mit einem veränderten Instrumentenpilz versehen, der die Sicht weniger einschränkt. Zudem wurde die Struktur des Cockpits überarbeitet, um aktuellen Sicherheitsstandards im Falle eines Crashs zu genügen. Deswegen wurde auch das Konzept des Haubennotabwurfs überarbeitet, sodass nur ein Hebel für den Notabwurf benötigt wird. Als weitere Detailverbesserung wurden die Randbögen des Flügels aus Kohlefaser gebaut und diese als 45°-Winglets ausgelegt.

Da der Rumpf eine völlig neue Belegung bekam, wurde ein Belastungsversuch gefordert. Dazu wurde zunächst der Belastungsrumpf gebaut. Nachdem die erforderlichen Lastfälle vom Luftffahrtbundesamt bestätigt wurden, konnte 1994 der Belastungsversuch schließlich auch erfolgreich durchgeführt werden, sodass dem Bau des fliegenden Rumpfes nichts mehr im Wege stand.

Da die AK-5b auch neue Ruderbelegungen bekommen hatte und die Steuerung im Vergleich zur AK-5 überarbeitet wurde, musste auch bei ihr ein Standschwingversuch durchgeführt werden. Dieser konnte im September 1996 erfolgen, nachdem durch einen sehr hohen Arbeitseinsatz die AK-5b gerade noch rechtzeitig fertig wurde.

Flächenbau AK-5b
AK-5b vor der DG1000J

Nachdem die AK-5b auf der ILA in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, konnte auf dem Rückweg in Braunschweig die erforderliche „Vorläufige Verkehrszulassung” abgeholt werden. Der Erstflug erfolgte am 26. Mai 1996 und direkt danach wurde mit der Flugerprobung begonnen. Diese umfasste zunächst das allgemeine Flugverhalten, Langsamflug und Überziehverhalten sowie eine Fahrtmesserkalibrierung. Weiterhin wurde die statische Längsstabilität untersucht und der Neutralpunkt bestimmt. Auf dem Sommertreffen konnte zudem eine Flugleistungsvermessung durchgeführt werden. Durch Anstrichbilder sollte außerdem die richtige Position des Zackenbands ermittelt werden.

Nachdem Trudel-, Flatter-und auch die Kunstflugerprobung noch erfolgt waren, wurde die Flugerprobung bereits 1997 abgeschlossen und die AK-5b in die Breitenerprobung übergeben. Im Herbst durften zudem die ersten Flugschüler damit fliegen.

Im Rahmen der 70-Jahrfeier der Akaflieg Karlsruhe im Jahr 1998 wurde die AK-5b auf den Namen “Otto K. K.” getauft. Das Ehrenmitglied Prof. Dr.-Ing. Otto Schiele hatte diesen Namen in Anlehnung an Otto Klein-Küppert ausgewählt, der sein Vermögen an die KSB-Stiftung vermacht hatte, die die Akaflieg regelmäßig bei ihrer Projektarbeit durch finanzielle Förderung unterstützt.

Da die Akaflieg Karlsruhe nunmehr zwei sehr ähnliche Flugzeuge besaß, konnten diese auch sehr gut miteinander verglichen werden. Auf dem Sommertreffen 1999 wurde deshalb eine Flugleistungsvermessung zwischen AK-5 und AK-5b durchgeführt, um den direkten Vergleich der Schwesterflugzeuge zu ermitteln. Dabei zeigten sich keine relevanten Leistungsunterschiede.

Leistungsvergleich zwischen AK-5 und AK-5b

Nach mittlerweile über 20 Jahren im Betrieb können die angestrebten Ziele des Projektes als erreicht betrachtet werden. Die AK-5b zeichnet sich durch gutmütige, ausgewogene Flugeigenschaften und relativ hohe Flugleistungen aus. Mittlerweile konnte die Flugerprobung durch das Nachfliegen durch das Luftfahrtbundesamt vollständig abgeschlossen werden und auch die letzten Nachweise eingereicht werden, weshalb nun die Einzelstückzulassung erwartet wird. Die AK-5b wird bei der Akaflieg Karlsruhe als erster Schulungseinsitzer eingesetzt und gibt den Flugschülern schon zu Beginn ihrer fliegerischen Karriere die Möglichkeit, Erfahrungen mit Prototypen zu sammeln.