Wissenschaftliche Veröffentlichungen im Rahmen von Bachelor und Masterarbeiten
BA: Kamerabasierte Punkt- und Orientierungsschätzung auf sphärischen Mannigfaltigkeiten zur Bestimmung von Steuereingaben in Segelflugzeugen, Lars Ehrlich, Institut für Anthropomatik und Robotik und Lehrstuhl für Intelligente Sensor-Aktor-Systeme, 2023
Die Flugeigenschaftsvermessung nach Hans Zacher ist eine Methodik zur Erfassung der Flugeigenschaften von Segelflugzeugen und dient als Grundlage zur qualitativen Bewertung unterschiedlicher Flugzeugtypen. Aktuell kommen in der Flugeigenschaftsvermessung hauptsächlich analoge Methoden zum Einsatz, welche zum einen eine hohe Belastung für den Piloten darstellen und gleichzeitig ungenaue Ergebnisse liefern. In dieser Arbeit wird ein kamerabasiertes Verfahren zur Bestimmung der Steuereingaben von Segelflugzeugen vorgestellt, welches zur Verbesserung der in der Flugeigenschaftsvermessung gesammelten Daten verwendet werden kann. Um das auftretende Rauschen aus den bestimmten Ruderausschläge herauszufiltern, wird der sphärischen von Mises-Fisher Filters angewendet.
Die gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt durchgeführten Flugversuche liefern eine Datengrundlage zur Bewertung der vorgestellten Methodik. Die aus dem Kamerasystem bestimmten Messungen wurden zur Evaluation des Systems mit den Steuerungsmessungen des Forschungsflugzeugs Discus-2c-DLR verglichen. Ebenfalls wurde untersucht, welche Auswirkung der verwendete Filter auf die bestimmten Ruderausschläge hat. Diese Auswertungen zeigen, dass das vorgestellte Kamerasystem auch unter realen Anwendungsbedingungen eine Verbesserung der aktuell verwendeten Methode darstellt und durch die Anwendung des von Mises-Fisher Filters unter bestimmten Voraussetzungen die Qualität der bestimmten Ruderausschläge verbessert werden kann.
MA: Entwurf, Konstruktion und Strukturanalyse der Winglets des Nurflügelsegelflugzeugs AK-X, Kieven Bengel, Institut für Fahrzeugsystemtechnik KIT, 2019
Die vorliegende Masterarbeit entstand am Lehrstuhl für Fahrzeugsystemtechnik, Teilinstitut Leichtbautechnologie, in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für Chemische Technologie (ICT) und mit der Akademischen Fliegergruppe (Aka-Flieg) Karlsruhe. Seit 2011 arbeitet die Aka-Flieg an einem Nurflügelsegelflugzeug, die AK-X. Dieser Flieger ist ein neues und modernes Muster ohne direkte Vorbildversion. Die Winglets des Fliegers müssen entworfen werden, indem die Struktur der Winglets eine maximale Festigkeit und Steifigkeit bei einem minimalen Materialeinsatz aufweist, was einer üblichen Problemstellung im Leichtbau entspricht. In dieser Arbeit wird die Entwicklung eines Winglets des Nurflügelsegelflugzeug-Projektes AK-X unter einer Steifigkeits-, Festigkeits-, Raum- und Gewichtrandbedingung durchgeführt. Dabei soll die Struktur, die Dimensionierung und die Belegung dieses Winglets entwickelt werden. Zuerst werden verschiedene Konzepte zur Entwickelung dieser Winglets überlegt. Durch verschiedene Dimensionierungen, Randbedingungen und auftretende Problematiken werden Entscheidungen getroffen, durch welche eines dieser Konzepte am besten realisierbar ist. Zusätzlich werden die Bolzen zur Verbindung zwischen Flügel und Winglet dimensioniert und ein Konzept zur Verriegelung dieser Verbindung überlegt. Daraufhin wird ein Strukturmodell konstruiert und mittels Finite-Elemente-Methode (FEM) auf Festigkeit simuliert. Dafür wird ein FEM-Modell gebaut und auf Richtigkeit validiert. Mit den Ergebnissen werden die Konzepte, der Herstellungsprozess und der Lagenaufbau (Belegeplan genannt) von den verschiedenen Faserverbundlagen definiert, um die Problemstellung zu lösen. Mit dem Belegeplan und dem Herstellungsprozess werden diese Winglets gefertigt.
BA: Konstruktion, Auslegung und Nachweisführung der Rumpfstruktur des Nurflügelsegelflugzeugs AK-X, Georg Fahland, Institut für Fahrzeugsystemtechnik KIT, 2016
Die Akaflieg Karlsruhe entwickelt das manntragende Nurflügelsegelflugzeug AK-X. Der von Grund auf neu gestaltete Entwurf erfordert auch eine vollständige Neuentwicklung des Rumpfes. Diese Arbeit behandelt den Strukturentwurf dieses Rumpfes. Er soll im Hinblick auf Ergonomie, Festigkeit, Crashsicherheit und Fertigbarkeit dem Stand der Technik moderner Segelflugzeugrümpfe entsprechen. Diese Anforderungen werden detailliert zusammengetragen und erläutert. Um sie ohne einen umfangreichen Prototypen- und Modellbau zu erfüllen, kommen computergestützte Methoden zum Einsatz. Die Konstruktion wird mittels Computer Aided Design (CAD) umgesetzt und die Finite Elemente Methode (FEM) wird in Form von Topologieoptimierung, Laminatoptimierung, Stabilitätsuntersuchung und Festigkeitsrechnung genutzt. Außerdem werden unterstützende analytische Rechnungen mit einem Computer Algebra System (CAS) durchgeführt. Ergebnis dieser Arbeit ist ein Strukturentwurf in Faserverbundbauweise für den Rumpf, der die vielseitigen Anforderungen erfüllt und dessen Festigkeit für das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) nach der Bauvorschrift JAR-22 nachgewiesen ist.
BA: Experimentelle Auswahl einer Kohlenstofffaser für die Tragflügelprimärstruktur des Nurflügelsegelflugzeugs AK-X, Maximilian Dreisbach, Institut für Angewandte Materialien KIT, 2016
Für die Tragflügelprimärstruktur des Nurflügelsegelflugzeugs AK-X wird ein Werkstoff benötigt, der gleichzeitig eine hohe Festigkeit sowie Steifigkeit aufweist. Das AK-X ist der aktuelle Prototyp der akademischen Fliegergruppe am Karlsruher Institut für Technologie. Üblicherweise werden in der Tragflügelprimärstruktur von Segelflugzeugen Kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe mit HT-Kohlenstofffasern verwendet. Diese Fasern besitzen einen zu niedrigen Elastizitätsmodul um im AK-X verwendet zu werden. Aus diesem Grund wird für die Tragflügelprimärstruktur eine Verstärkungsfaser aus Kohlenstoff gesucht, die einen hohen Elastizitätsmodul besitzt und die Festigkeitsrandbedingung erfüllt. Ziel der Arbeit ist es in Versuchen die Werkstoffkennwerte verschiedener Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoffe (CFK) zu ermitteln und eine Kohlenstofffaser zu finden, die den Ansprüchen des AK-X genügt. Die Versuche wurden mit einer HT-Faser, einer IM-Faser, zwei UM-Fasern aus PAN und einer UHM-Faser aus Pech durchgeführt um eine möglichst breites Spektrum an Fasersteifigkeit und Faserfestigkeit zur Auswahl zur Verfügung stehen zu haben. Zur Bestimmung der Werkstoffkennwerte wurden quasistatische Versuche mit Proben aus CFK unter Druck-und Zugbelastung durchgeführt. Die ermittelten Daten wurden ausgewertet und die Zugfestigkeit, Druckfestigkeit und die Elastizitätsmoduln für CFK mit fünf Verstärkungsfasern bestimmt. Es wurde der Einfluss der Temperatur auf den Werkstoff in Versuchen bei 54°C ermittelt. Die Versuche wurden jeweils mit zwei verschiedenen Faservolumengehalten durchgeführt um den Einfluss des Faservolumengehaltes zu bestimmen. Die Kohlenstofffasern mit einem höheren Elastizitätsmodul besitzen eine geringere Festigkeit, deshalb muss abgewägt werden welcher Festigkeitsverlust zu Gunsten eines Steifigkeitsanstiegs in Kauf genommen werden kann. Die Druckfestigkeit der Proben war niedriger als die Zugfestigkeit, da CFK bei Druckbelastung durch Mikroknicken versagt. Die Elastizitätsmoduln waren unter Druckbelastung ebenfalls niedriger. Da die Tragflügelprimärstruktur in gleichem Maße auf Zug und Druck belastet wird, waren die Druckeigenschaften die limitierenden Größen. Die Faser wurde deshalb anhand der Druckeigenschaften ausgewählt. Auf Basis dieser Erkenntnisse der Werkstoffprüfung konnte eine Faser gefunden werden, die für die Tragflügelprimärstruktur des AK-X geeignet ist. Die UMS40-Faser von Toho Tenax erwies sich als guter Kompromiss von Steifigkeit und Festigkeit. Diese Faser erfüllte die Anforderungen nicht vollständig, sodass eine ko nstruktive Änderung der Tragflügelprimärstruktur notwendig wurde.
BA: Kopplung einer Failure Mode and Effect Analysis mit einer SysML-Modellierung am Beispiel der Steuerung des Nurflügelsegelflugzeug AK-X, Laurin Ludmann, Institut für Produktentwicklung, 2016
In dieser Arbeit wird eine Methode zur Verknüpfung einer Failure Mode and Effect Analysis (FMEA) mit einer Systemmodellierung in SysML entwickelt. Die beiden Methoden sollen sich dabei sinnvoll ergänzen und doppelte Arbeitsschritte reduzieren. In der Systemmodellierung erstellte Elemente und Diagramme werden genutzt, um die Erstellung einer FMEA zu erleichtern und zu strukturieren. Über die Modellierung von nutzerorientierten Anwendungsfällen wird eine neue Struktur bereitgestellt, welche zum Aufbau einer FMEA herangezogen wird. Die Charakterisierung eines Systems über Nutzungsstatistiken und Lastkollektive ermöglicht dabei eine Bewertung von Nutzungsphasen, Anwendungsfällen und Aktionen. Diese Bewertung erlaubt eine gezieltere Analyse und Priorisierung der Fehler. Die aus diesen beiden Methoden gewonnenen Informationen werden anschließend dazu verwendet, konstruktive Anforderungen abzuleiten. Dies geschieht am Beispiel der Flugsteuerung des Nurflügelsegelflugzeug AK-X der Akademischen Fliegergruppe am Karlsruher Institut für Technologie e.V..
BA: Aeroelastische Voruntersuchung des Nurflügelsegelflugzeugs AK-X, Ulrich Deck, Institut für Aeroelastik des DLR Göttingen & Institut für Aerodynamik und Gasdynamik der Universität Stuttgart, 2015
Für das Nurflügelsegelflugzeug AK-X, das von der Akademischen Fliegergruppe Karlsruhe konstruiert wird soll eine Bewertung der Flatterstabilität durchgeführt werden. Bei Nurflügelkonfigurationen mit hochgestreckter Flügelgeometrie kann über die bewegungsinduzierten instationären Luftkräfte eine aeroelastische Kopplung zwischen der flugmechanischen Starrkörperanstellwinkelschwingung und der elastischen Grundbiegeschwingung des Flügels auftreten, die zu angefachten Schwingungen neigt. Zur Vermeidung sollte bei solch unkonventionellen Entwürfen die Struktur des Tragflügels nicht nach Festigkeitsgesichtspunkten sondern nach Steifigkeitserfordernissen ausgelegt werden. Im Vorfeld dieser Arbeit wurde ein flugfähiges Erprobungsmodell im Maßstab 1:2 in Kohlefaserverbundbauweise gefertigt. Für dieses wurden die Struktureigenschwingungsformen experimentell im Standschwingungsversuch bestimmt und die Flatterstabilität berechnet. Außerdem liegt eine Finite-Elemente Modellierung dieses Erprobungsmodells vor, welche auf die gemessenen Eigenschwingungsformen angepasstwurde. Auf Basis dieser Finite-Elemete Modellierung soll die Flatterstabilität des Nurflügelsegelflugzeuges AK-X untersucht und verbessert werden.