AK-11

Monatsupdate Mai und Juni

AK-X

Der letzte Monat war wieder vollgepackt mit wichtigen Fortschritten an der AK-X. Der Ground Vibration Test (GVT) wurde erfolgreich abgeschlossen – fast alles lief perfekt! Die Wägung ist ebenfalls erfolgt. Die Auswertung, welche Vincent Löffler als Bachelorarbeit bearbeitet, dauert aktuell noch an, sodass es zum momentanen Zeitpunkt noch zu früh ist für eine Aussage zur zulässigen Höchstgeschwindigkeit Vne.
Damit das Mylarband an den Tragflächen und Winglets perfekt passt, wurden diese Bereiche von G&K auf die richtige Höhe eingefräst.
Am Hauptfahrwerk wurden die restlichen Schweißteile eingbaut, und es passt alles bis auf eine Strebe. Das Bugfahrwerk benötigt steifere Dämpfer, die wir glücklicherweise noch aus dem Material des HfW drehen können. Die aktuellen Dämpfer wären schon am Boden im Anschlag, weil der Schaum zu weich gewählt wurde. Unser nächstes großes Ziel ist das hydraulische Fahren – ein weiterer Schritt in Richtung Erstflug.
Bei den Versuchen wurde der Bugkupplungbelastungsversuch vorbereitet. Dafür wurden Anschraubwinkel für das Rumpfbelastungsgestell gefertigt, sodass man den Versuch bei der Vaka am KIT Ende Juli durchführen kann. Im Rumpf wurde dafür der Bowdenzug und die Halterung für den Ausklinkgriff eingeklebt.

Erste Belastungsversuche der Bugkupplung der AK-X

Parallel wurden dazu die Ruderfixierungen für den Flügel und Winglet für den Steuerbelastungsversuch gebaut. Dafür werden später dann alle Ruder in der Neutrallage festgesetzt und die Kraft am Steuerknüppel eingeleitet.
Ein Highlight war unser Auftritt beim Tag der offenen Tür. Die AK-X stand dort im Ehrenhof und wurde sowohl dem Präsidium als auch Politikern vorgestellt. Die Resonanz war hierbei großartig!

Präsident des KIT’s Jan Hesthaven mit der AK-X beim Tag der offenen Tür des KIT’s
© www.kit.edu

Wir sind weiterhin mit Hochdruck dabei, die AK-X flugfertig zu bekommen und parallel die Zulassungsversuche durchzuführen.

AK-11

Bautätigkeiten und Fortschritte am Demonstrator

In den vergangenen zwei Monaten konnten wir deutliche Fortschritte beim Bau unseres Demonstrators erzielen. Nachdem die Form durch Modell und Formenbau Schäfer gefertigt wurde, konnten wir endlich mit der eigentlichen Fertigung beginnen. Die Schalen des Flügelsegments sowie der verstellbaren Vorderkantenklappe wurden bereits hergestellt. Dabei kamen zwei verschiedene Verfahren zum Einsatz: Eine Schalenhälfte wurde mittels Vakuumpressen gefertigt, die andere im Vakuuminfusionsverfahren. So konnten wir wertvolle Erfahrungen mit beiden Methoden sammeln.
Auch das Glaslaminat, das später die biegbare Abdichtung der Flügeloberseite bilden wird, wurde erfolgreich gefertigt. Neben der Fertigung wurde natürlich auch weiterhin intensiv am Demonstrator konstruiert und an der aerodynamischen Auslegung gearbeitet.

Die Vorderkantenklappe und Schale des Flügelsegments in seiner Form

Rumpfauswahl und Kooperation mit HpH

Parallel dazu haben wir verschiedene verfügbare Flugzeugrümpfe untersucht. Unsere Analyse hat ergeben, dass sich der Rumpf des Twin Shark von HpH am besten für unser Vorhaben eignet – vor allem aufgrund seines vergleichsweise geringen Gewichts. Bei einer Werksführung in Tschechien konnten wir uns vor Ort einen Eindruck von der Produktion verschaffen und erste Gespräche mit dem Geschäftsführer führen. Die Zusammenarbeit im Rahmen der AK-11 sieht aktuell sehr vielversprechend aus.

Gruppenbild mit dem Geschäftsführer von HpH

Twin-Projekt XOJ

Das Twin-Projekt hat im Mai/Juni große Fortschritte erzielt. Höhenleitwerk und Höhenruder wurden PU lackiert und der Lack anschließend hochgeschliffen und poliert. Das Ergebnis lässt sich sehen: Höhenleitwerk und Höhenruder sehen sehr gut aus!

Das von uns in PU lackierte Höhenleitwerk in vollem Glanze

Die Beschläge, welche das Höhenleitwerk am Seitenleitwerk halten, wurden erfolgreich im Seitenleitwerk befestigt. Der vordere Beschlag wurde in einer keilförmigen Tasche verklebt und verbolzt. Im gleichen Schritt wurde ein Schaden behoben, welcher durch das entfernen des alten Beschlages entstanden war. Diese Arbeit hat sich aufgrund des minimalen Arbeitsraumes und der Sicht, welche nur durch Spiegel und Endoskopkamera möglich war als kompliziert erwiesen. Anschließend wurde die Ausrichtung des montierten Höhenleitwerk überprüft und für passend empfunden.

Eine Skizze, die in Rot und Lila die Komplexität der Eingriffe verdeutlicht

Auch bei der rechten Fläche konnte ein großer Meilenstein verbucht werden. So wurde in den letzten zwei Monaten die große Schäftstelle auf der Unterseite vollständig aufgeschliffen und eine neue Lage laminiert. Dabei wurden auch der Hitzeschaden und tiefere Risse nahe der Wurzel repariert. Somit ist diese große Baustelle, welche schon seit Ewigkeiten besteht einen wichtigen Schritt Richtung Fertigstellung gegangen. Am Seitenruder wurde der obere Scharnier in seiner korrekten Position eingeklebt und mit Verstärkungslagen überlaminiert.

Das Team beim Verlegen der neuen Glasfaserlage

AK-X

Monatsupdate Dezember

AK-X

Nach Erhalt der letzten Teile für das Bugfahrwerk stand diesen Monat der Einbau der Fahrwerke in den Rumpf an. Da es sich hier ja um einen Prototypen handelt und wir im vorhinein die Fahrwerkskastenöffnung bewusst zu klein gelassen haben, waren noch einige Anpassungsarbeiten nötig. Diese sind nun alle abgeschlossen. Das Ausfahren mithilfe der Hydraulik wird hier der nächste Schritt sein, mit dem dann die Fahrwerke komplett fertig sind!

Die Schweißteile, die noch in Stuttgart beim Luftfahrtschweißer lagen, wurde abgesehen von den vorderen Knickstreben alle geschweißt. Als nächstes kann man somit das Hauptfahrwerk ebenfalls einbauen. Mit dem fertig geschweißten Steuerknüppel konnte nun die gesamte Hauptsteuerung zusammengeschraubt werden. Lediglich die Frästeile der Mischerplatten werden aktuell noch gefertigt bei einem Unternehmen.

Die Vertiefungen der Ruderunterseiten sind fertig gespachtelt und wir warten hier nun auf die Fertigstellung der Lackierung der Tragflächen. Das zweite Seitenruder mit integrierter Funkantenne wurde gebaut, anschließend wurden beide Teile besäumt. Am Ende des Jahres lässt sich zusammenfassen, dass im Jahr 2024 der Fortschritt an der AK-X wirklich gut war. Jetzt gibt es eigentlich gar nicht mehr so viel zu tun, bis das Flugzeug flugfertig ist!

Twin-Projekt

Im Dezember wurden trotz Winterwartung gute Fortschritte erzielt. Zahlreiche Schäftstellen am Rumpf wurden eingeschliffen und am oberen SR-Scharnier sowie an der Pedalverstellung weitergearbeitet. HLW und HR wurden vermessen und erfolgreich zueinander angepasst. Für die Vermessung der Einstellwinkeldifferenz zwischen HLW und Flächen wurden Lehren gefertigt. Der letzten Monat angekündigte Rohaufbau des Fliegers hat sich als arbeitsintensiv erwiesen, da die Schäftstellen an den rumpfseitigen QK-Buchsen breiter und dicker sind, als die originale Kontur und daher die Flächen durch iterative Steckversuche und Bearbeiten der Flächenschalen per Dremel angepasst werden mussten. Zudem wurden die QK-Rohre ausgebaut, gesäubert und gefettet, um ein einfacheres (wenn auch immer noch schweres) Einstellen dieser zu ermöglichen. Nach Anläufen an drei verschiedenen Tagen, ist es schließlich zum Jahresende am 30.12. gelungen, beide Flächen zu stecken und alle 4 Anschlüsse zu verriegeln. Damit konnten wir 2024 mit einem wichtigen Meilenstein zu beenden!

Flugplatz

Wie ein Phönix aus der Asche…

…So die NZ aus dem Schleifstaub

Die Akaflieg Karlsruhe kann sich bereits Anfang 2021 über viele Erfolge und Premieren freuen. Eine von ihnen ist der langersehnte Erstflug unseres „Flicken-Twins“.

Am 10.04.2021 war es so weit: Der Twin der Akaflieg Karlsruhe konnte endlich zu seinem ersten Flug bei uns starten.

Das Projekt startete im Sommer 2019. Auf Segelflug Kleinanzeigen entdeckten einige Akaflieger ein günstiges Angebot: Teile von insgesamt drei Flugzeugen des Typs Twin II waren zu einem niedrigen Preis in Dänemark zu verkaufen. So begann das Projekt. Aus den Teilen sollten wieder zwei flugfähige Twins werden.

Das erste Flugzeug entstand aus einem Rumpf, der eine Außenlandung im Wasser hinter sich hatte. Die Flächen dieses Fliegers waren bei der Landung sehr stark beschädigt worden. So wurden sie übergangsweise durch Flächen eines anderen Twins ersetzt. Aus der für eine eher kurze Zeitspanne angedachten Reparatur von kleinen Schäden am Rumpf wurde dann am Ende eine komplette Überholung des ganzen Rumpfs. Nach über anderthalb Jahren und fast 2000 investierten Arbeitsstunden konnte der Twin nun im April endlich wieder fliegen.

Das Aufbauen gestaltete sich noch recht holprig, da die Handgriffe noch nicht so gewohnt waren wie bei den anderen Flugzeugen des Flugparks. Mittags konnte trotz dieser Schwierigkeiten gestartet werden.

Im F-Schlepp startete der Twin in Rheinstetten. Pilot Dominic „Pöppi“ Pöppe hatte sich gut vorbereitet, und so wurde der „XNZ“ (heute D-8122) direkt im ersten Flug an seine Grenzen geflogen. Dazu war vorher extra provisorisch ein G-Messer eingebaut worden. Natürlich gab es noch kleinere Mängel. Doch vieles konnte schon während des Flugbetriebs behoben werden. Direkt nach dem Erstflug wurde der Twin für Überprüfungsstarts eingesetzt. Wie auch in anderen Vereinen hatte unsere Saison gerade erst begonnen.

Mittlerweile ist er fester Bestandteil des Karlsruher Flugzeugparks und wird vor allem in der Schulung eingesetzt. Die Mitglieder sind trotz anfänglicher Bedenken sehr überzeugt von dem Doppelsitzer und wissen seine Vorzüge nun sehr zu schätzen.

Sogar die erste A-Prüfung wurde schon auf unserem neuen Doppelsitzer absolviert. Auch erste kleinere Überlandflüge waren dieses Jahr schon möglich. Alles in allem also ein voller Erfolg für die Akaflieg Karlsruhe.