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AK-8

Bau des Rumpfes

Diese Seite dokumentiert den Bau des AK-8 Rumpfes bei der Glaser-Dirks Flugzeugbau GmbH in Bruchsal-Untergrombach. Dankenswerterweise durften wir dort die Rumpfformen der DG-600 für den Bau des AK-8 Rumpfes benutzen.

Ab dem 9.4.96 ging es los mit dem Rumpfbau der AK-8!

9.4.96 Ein Haufen Einzelteile (GFK-Einbauteile, Steuerstangen, Beschläge usw.) liegen in der Werkstatt und warten auf ihren Einbau.

11.4.96 Die letzten drei Tage hat sich einiges getan. Die noch fehlenden Teile (Fahrwerkskasten, Sauerstofflaschenaufnahme etc.) wurden geharzt, und „eigentlich“ könnte morgen die erste Rumpfhälfte eingelegt werden. Wie man sieht ist die Form eingetrennt und abgeklebt. Der Flügel-Rumpf- Übergang der DG-800 (den wir ja nicht übernehmen können) ist mit Schaum und dem grünen Plastilin, das man auf dem Bild sieht, ausgefüllt. Für die Fahrwerksklappenausschnitte kleben entsprechende Dummies in der Form.

Auf der Form liegt die Vorrichtung, auf der alle Einbauten im Seitenruder vormontiert werden. Sämtliche Einbauteile können dann bereits beim Einlegen der Rumpfschale mit eingeklebt werden.

einzel vorber

12.4.96 Heute wurde das Seitenruder eingelegt und die Rückenlehne gebaut. Dabei waren die Angestellten von DG außerordentlich hilfsbereit.

sr1lehne
Auch die kompletten Seitenrudereinbauten sind bereit zum Einkleben in die Schale.

 

15.4.96 Die erste Rumpfhälfte ist eingelegt!

 

16.4.96 Auch die zweite Schalenhälfte wurde heute geschafft

kohlelack

aramid
17.4.96 Das Fahrwerk wurde vormontiert und die kompletten Seitenleitwerkseinbauten eingeklebt. Auch die Beulspanten sind zum Einbau vorbereitet.

 

slw-einbautenspant
19.4.96 Die Höhensteuerung bis zum Fahrwerkskasten, Druckabnahmen, Antenne etc. und die Beulspanten im Rumpf sind eingebaut. Außerdem wurde das vordere Querkraftrohr mit Rovings eingesetzt, Fahrwerksklappen gebaut und das Seitenruder verklebt. Weil die (Glas-)Seitenruder von DG so viel leichter sind als das (Aramid-)Ruder der AK-5b (sie wiegen in der Version für die Motorsegler ca. ein Drittel) und (bis auf den unteren Beschlag) ziemlich gut passen, bekommt die AK-5b kurz vor dem Erstflug auch noch ein neues Seitenruder.

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einb-innenBis auf wenige Restarbeiten ist der Rumpf damit zum zusammenkleben fertig. Die Querruder- und Bremsklappensteuerung, die normalerweise bei DG vor dem Verkleben eingebaut wird, kommt in unserem Falle nicht in den Rumpf, da die Anpassungen an die AK-8 (Position der Anschlüsse, keine Wölbklappen) in der Kürze der Zeit nicht durchgeführt werden konnten.

Aus dem gleichen Grunde fehlt das hintere Querkraftrohr. Um alle diese Einbauten nachträglich vornehmen zu können, ohne in Platznot zu geraten, wurde kurzfristig beschlossen, auch das Fahrwerk samt Fahrwerkskasten und den hinteren Cockpitabschluß – obwohl an ihnen nichts geändert wird – ebenfalls nicht einzubauen.
22.4.96 Die Firma Glaser-Dirks Flugzeugbau GmbH ist in Konkurs gegangen. Oder genauer: Der Konkurs wurde mangels Masse abgelehnt und alles Eigentum der Firma ging damit an die Bank als Hauptgläubiger. Die sichtet jetzt das Inventar und läßt leider zur Zeit niemanden in die Werkshallen. Das Ende des AK-8-Rumpfbaus ist daher vorläufig um einige Tage verschoben.

8.5.96 Heute wurde der Rumpf zum verkleben vorbereitet.zukleben

9.5.96 Es hat geklappt! Der Rumpf der AK-8 ist zu und es hat alles hervorragend gepasst.

Nebenbei wurde heute noch eine Sitzschale und die Seitenverkleidung gebaut.

10.5.96 Die Fußwanne mit Hand- und Fußsteuer und den (vorderen) statischen Druckabnahmen ist zum Einbau vorbereitet. Am Montag wird diese und die Lagerungen für Bremsklappen, Steuerung und Trimmung an der Seitenwand eingeharzt, so dass am Dienstag entformt und getempert werden kann.

fusswanneentformt

14.5.96 Die vordere Steuerung wurde gestern noch eingebaut und somit konnte der Rumpf heute entformt werden. Im Moment steht er also gerade in der Temperkabine.

Wie man auf dem zweiten Bild erkennen kann wiegt er zudem nur ca. 44kg. Auch wenn noch einige Einbauten fehlen ist das ein sehr guter Wert. Die grüne Farbe im Bild stammt von der Knete, mit der Flügel-Rumpf-Übergang der DG-800 Form ausgefüllt war. Den auf unseren Flügel abgestimmten Übergang werden wir nachträglich anformen müssen.

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15.5.96 Der Rumpf steht in der Werkstatt in der Spritzkabine.

AK-8

Forschung & Technik

Segelflugzeugprojekt AK-8

Bei der AK-8 wurden das Tragflügelprofil (DK-95103) von unserem Mitglied Dieter Kleinschmidt mit dem Profilrechenprogramm von Prof. Richard Eppler/Dan Somers neu entwickelt. Um möglichst sicherzugehen, dass die im Rechner ermittelten Leistungen und Eigenschaften auch erreicht werden, hat die Akaflieg ein Profilmodell gebaut, welches das Institut für Aero- und Gasdynamik der Universität Stuttgart freundlicherweise für uns in seinem Laminarwindkanal vermessen hat. Die Ergebnisse entsprachen sehr gut den errechneten Werten.

Konstruiert wird die AK-8 in dem 3D-CAD-System EMS der Firma Intergraph. Damit lässt sich mit einem einzigen Modell die komplette Entwurfsbandbreite eines Segelflugzeuges abdecken. Von der Steuerung, über die grundlegende Geometrie, bis zu einer Finiten-Element-Analyse der Faserverbundstruktur.
Dies geschah zum Beispiel im vergangenen Sommer im Rahmen einer Studienarbeit, wobei die eigentlichen Berechnungen mit dem FEM-Programm ANSYS auf dem Parallelrechner IBM RS/6000 SP des Rechenzentrums der Universität durchgeführt wurden. EMS (genauer I/FEM) diente dabei zur Generierung der Rechennetze direkt aus den Geometriedaten des AK-8-Modells und zu Darstellung der Ergebnisse. Wie das Ergebnis aussieht, zeigen die nebenstehenden Bilder:

ems.schirm.small fem.rumpf.small

Die beiden Bilder sind verkleinerte Darstellungen eines normalen EMS-Arbeitsbildschirmes auf unserem CAD-Rechner, einer Silicon Graphics INDY. Wen die Orginalansichten interessieren, der findet hinter den Miniaturansichten die original großen (1280 x 1024 Punkte groß!) Screenshots.

fluegelrumpfBei der Studienarbeit von Matthias Elbe, der sich mit dem Flügel-Rumpf-Übergang der AK-8 befasst, sind erste Ergebnisse vorhanden. Die Rechnungen werden ausgeführt am Institut für Strömungsmechanik des DLR (Prof. Sobieczky) in Göttingen.

Formenbau

Unter Ausnutzung moderner Formbauverfahren einem Hochleistungssegelflugzeug Flügel mit elliptischer Vorderkante verleihen zu können, das war die Idee, die hinter dem Projekt AK-8 stand, als es im Jahr 1990 aus der Taufe gehoben wurde: Die Formen der AK-8 sollten unter Verzicht auf ein Urpositiv direkt mit einer 5-Achs-CNC-Fräsmaschine gefertigt werden.

Die Fräsmaschine

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Als wichtigste Voraussetzung für das Projekt AK-8 stellte das Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebstechnik (wbk) (heute: Institut für Produktionstechnik) seine 5-Achs-CNC-Fräsmaschine Bohner & Köhle VH3/12 zur Verfügung. Wegen des begrenzten Arbeitsraums der Fräse erfolgte damit auch gleichzeitig eine Festlegung auf in Segmente unterteilte Formen. Aus 24 Segmenten, 12 für die Ober- und 12 für die Unterseite, mussten die Tragflügelformen der AK-8 zusammengesetzt werden.